Enthüllt: Vranitzky ist immer noch Kanzler! Entgeistert: AOL-User können das Besetztzeichen nicht fassen. Entbehrlich: Die FCC will US-Internet Access teurer machen. Neue Homestories aus dem Reich der Pannen und Pleiten.
Wo die Zeit stillsteht... 16. 2. 97
+++ Was man hat, kann man auch herzeigen dachten sich die Homepage-Macher der SPÖ und setzten auf Bewährtes. Zwar ist Franz Vranitzky in der wirklichen Welt als Bundeskanzler längst zurückgetreten, im Internet ist er jedoch wie eh und je in Amt und Würden. Auf seiner Homepage wird er wohl immer der Kanzler bleiben zumindest aber so lange, bis sich die Neuigkeit auch in die Hackerkammer durchspricht. Das Internet: wo man´s zuerst erfährt! +++ PS: Sollte der Kanzler-Link wider Erwarten nicht mehr funktionieren, so versuchen Sie diesen.
+++ Vom durchschlagenden Erfolg der eigenen Marketingkampagne einigermaßen überrascht wurde America Online, seit kurzem mit der Bruderschaft AOL Bertelsmann auch in Österreich präsent. Der Online-Dienst senkte kürzlich die US-Zugangsgebühren auf US$ 19,90, pro Monat. Und handelte sich mit der eigentlich gutgemeinten Aktion jede Menge Trouble ein, denn seit der Preisreduktion stehen viele AOL-User im wahrsten Sinne auf der Leitung und kommen nicht ins globale Dorf sondern nur zum Besetztzeichen. Das AOL-Einwahlnetz ist dem erhöhten User-Ansturm nicht gewachsen, was dem Unternehmen bislang Klagen in drei US-Bundesstaaten eingebracht hat. Die gefoppten AOL-Anwender wollen sich das Besetztzeichen nicht bieten lassen und fordern von AOL die vertraglich zugesicherte, zeitlich unlimitierte Passage in den Cyberspace. Ein ähnlicher Run auf den Einwahlknoten in Wien ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Hier kosten 20 Stunden nämlich knapp 700 Schilling (zum "Preisvergleich AOL/CompuServe/T-Online"). +++
+++ Hiobsbotschaft für potentielle Auswanderer. in Amerika wird das Online-Surfen möglicherweise bald empfindlich teurer. Die amerikanische Fernmeldebehsrde FCC will den Internet-Providern nämlich die zwangsweise Einhebung einer Minutengebühr für die Nutzung des Telefonnetzes als Internetzubringer aufzwingen. Jeder amerikanische Internet-Anwender müßte dann einen zusätzlichen Beitrag bezahlen. Die FCC begründet den Vorschlag damit, daß die Online-User das Telefonnetz in seiner KapazitSt so weit beeinträchtigen, daß die normale Sprachtelefonie gefährdet sei. Glück gehabt! Sowas kann es bei uns ja gar nicht geben. +++
(c) Chris Haderer. All Rights Reserved. Eine prä-digitale Version dieses Artikels erschien im Stadtmagazin CITY.