“Handbuch Internet”
by Zechner, Feichtinger & Holzinger

... Exzerpt II

Handbuch Internet

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Grellbunt
und viele viele Bilder

Gerald Y Plattner

Am Anfang war das Wort.
Dann ersannen ein paar helle Köpfe des Pentagon das Internet.
Und Millionen Nanosekunden später erfanden Wissenschafter des CERN die grafische Oberfläche des WWW.
Von nun an sollte alle Welt an aller Information gleichberechtigt teilhaben.
Sagt man. Sagen alle.......

Der wahre Kern diese Erfindung liegt allerdings im Verborgenen. Denn es geht überhaupt nicht darum, den Zugang zu irgendwelchen Informationen zu erleichtern sondern einzig und allein um sämtliche Grafiker dieser Welt in den Wahnsinn zu treiben.

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Der geneigte Leser mag jetzt erstaunt aufhorchen.
Warum? Wieso? Wie das?

Nun. Bis zur Erfindung der grafischen Oberfläche des WWW war die Darstellung allen Wissens- und Unwissenswertem recht einfach. Man nahm ein Blatt Papier und setzte irgendwas irgenwohin, Punkt. Das blieb dann auch dort. Schöne Bilder, Grafiken und Texte. Vor allem Texte, in Form von "ultrageilen" Schriften. Millionen Schriften gibt es bereits, eine wahre Pracht.
(eigentlich ist es ja schon eine Qual, aber lassen wir das jetzt beiseite)
Und was tut diese saublöde Oberfläche am Computer? Sie ist variabel.
Ist der Monitor des werten Internauten, oder Surfer - was immer Sie lieber haben - ein größerer, stehen die Dinge da. Ist er kleiner stehen die Dinge dort. Ist die Auflösung des Bildschirms jene, sieht das Bild ganz anders aus, als auf einem Bildschirm einer anderen Auflösung.
Und die Schrift, die "Fonts"?
Die kann sich der Internaut selber auswählen.
Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: selber auswählen!
Denkt der Grafiker in kleinen Buchstaben, sitzt der Internaut - ich wähle diesen Ausdruck - sicher an einem Gerät mit fetten übergroßen Fonts in den Settings. Der Grafiker denkt in einer klaren einfachen Schrift, der Internaut wählt eine verschnörklte, eine mit vielen vielen Serifen.

Qualen ohne Ende.

Zum Glück gibt es die Bilder - und Grafiken selbstverständlich.
Die bleiben wie sie sind.

Doch das Netz schlägt erbarmungslos zu.
Wer jemals in einem Grafikbüro gewesen ist, weiß, die dort sprechen nicht von Bits und Byts, sondern von Gigabytes.
Und Gigabyts am Netz??
Das Telefonnetz ist ein dünnes, weltweit zwar, aber dünn. Und große Dateien haben den Nachteil, daß sie zwar durch dieses dünne Netz durchgehen aber nur sehr sehr langsam. Bitte warten!

Nichts desto Trotz, Bilder sind auf jeder Seite. Viele Biler.
Der Internaut mags bunt.

Und in der Zwischenzeit stehen dem Grafiker auch schon ausgeklügelte Technologien zur Seite. X verschieden Arten von Kompriemierungsmethoden und bevor die eine noch ausgereift ist, gibt es schon die nächste oder.....
wird angekündigt!
Angekündigt wird überhaupt sehr viel rund um das Netz - von allen Seiten.
Wahre Wunderdinge werden da prophezeit. Noch bessere Kompriemierung von Bilddateien, vom Gestalter festgelegte Schriften (Hurra), eine friedliche Welt, Wissen für alle - und Fernsehen.

Aprops Wissen - für alle oder nur für mich, wie auch immer - bei all der Prophezeierei fehlt mir ein wenig die Auseinandersetzung, wie das Netz jetzt, mit seinen zur Verfügung stehenden - mag sein auch einfachen - Mitteln, genützt werden könnte. Wie man es mit den bestmöglichen - im diesem Fall, schnellstmöglichen - Mitteln ausreizt und Wissenswertes in ansehbarer Form vermittelt.
Aber nur weils mir fehlt....?

Übrigens:
Mein Freund Erich hat mir erzählt, daß im antiken Griechenland ein - heute - sehr berühmter Mann, bei der Beobachtung des Sternenhimmels in den Brunnen gefallen ist. Eine dralle, lebenslustige Magd hat ihn gefunden und ausgelacht.

Vieleicht hätte er bisserl, ein kleines bisserl mehr, auch auf die nähere Umgebung schauen sollen.