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|<<| 9. Juni 1996 |>>|
(Das Archiv)

Die Frontpages der Bürgerrechtsorganisationen zeigen den Themenwechsel bereits an, der dem für diese Woche erwarteten Richterspruche zum sogenannten Communications Decency Amendment (CDA) folgen wird.

Bis dahin aber läuft ein Business weiter, der sich in den vergangenen Wochen as usual eingependelt hat: im Hotwired-Forum geben einander konservative Abgeordnete und Senatoren die virtuelle Klinke in die Hand. Nach Congressman Rick White (Washington) macht sich wiederum ein Republikaner für Freihandel im Webbe und Bürgerrecht auf Firmen- oder Briefgeheimnis stark.

Der mittlerweile sehr bekannte Senator Conrad Burns (Montana), dessen "PRO CODE Bill" Senatoren beider Lager mobilisieren konnte, wird am Mittwoch (Do 03.00) wieder für eine Freigabe von Verschlüsselungscodes bei Hotwired plädieren. Weil das genannte Cyberzine beide Aktionen trägt, begab sich freilich folgendes: auf ein- und derselben Seite, die für den Auftritt des Freihandels-Senators wirbt, soll auch die nächste Stufe der Kampagne gegen CDA gezündet werden. Zu den Unterzeichnern dieses Schamhaarparagraphen gehört aber auch Conrad Burns, der außerdem jeden Versuch des Staats der letzten Zeit, in Frauenrechte einzugreifen (Abtreibung) mitgetragen hat.

Während das im famosen Vote Smart Web dokumentierte gesamte Abstimmungsverhalten dieses Senators mit dem korrosionsfreien Begriff "reaktionär" zu bezeichnen ist, zeigt sich Rick White als "tough on crime": zwecks effizienteren Strafvollzugs stimmte er jüngst einem Gesetzvorhaben zu, das Insassen von Todeszellen Gnadengesuche erschweren soll.

Sobald ein Urteil da ist, wird hier aktuell berichtet, folgendes Zeterumzenseo liegt vielleicht nah.


Erich Möchel


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