Wien - Wenn ein paar hundert Kilobyte bar jeder Warnung abgeladen werden und neben fetten Foto-Files ein langes Manifest durchs Modem sickert, wenn nichts gelinkt, aber vieles "strictly forbidden" ist - fragt sich, ob diese Selbstdarstellung für Jacques Chirac hilfreich ist.
Weniger voluminös und nicht on Top der Hierarchie blickt Kanzler Kohl auf den ersten CDU-Ortsverband im Web und anders als die "Labour Party", deren Homepage den Besucher sofort über Beitrittsformulare fallen läßt, ist das Dabeisein in Reutlingen nur viertrangig. Desgleichen erweist sich das CDU-Programm (69 Kb) schlanker als das der "Grünen" (100 Kb) mit deren Hyperlinks. Österreich fehlt, dafür ist Holland mit zwei Parteien vertreten, Finnlands und sogar Litauens Grüne sind dabei. Wenn letztere zwar wissen, wie ihr Vorsitzender heißt und daß sie nicht im Parlament vertreten sind, aber "the number of members not known exactly" ist, stellt sich die Frage, ob dies wirklich besser als gar nichts ist.
Merkwürdig weiters, daß der Betreiber zwar für Anfragen an die "Grünen" zuständig ist, der grüne Webspace auf dem Server der Uni Oldenburg aber keine "offizielle Verlautbarung", sondern "eine Informationssammlung zu Zwecken von Forschung und Lehre" ist.
Hinter der jüngst besuchten Oberfläche der ÖVP rumort etwas, ab 27.7. erscheinen unter anderem drei Thesen Wolfgang Schüssels ebendort, die als Beispiel für den oft genannten Altruismus der Netzwelt dienlich sind, zumal sie in schönem Gleichklang mit den Forderungen der Labour Party" an Britanniens Regierung stehen.
Und weil sie gleichfalls harmoniert, ist über den Surfway auch eine satirisch äußerst wertvolle Fidel-Castro-Homepage zugänglich.