"Tired of bashing Germany?" Mitnichten. Jetzt, um das Monatsende, fliegen die Mails besonders tief, zumal der Online-Dienst CompuServe keinerlei Anstalten macht, die 200 auf Veranlassung eines Münchner Staatsanwalts weltweit gesperrten Diskussionsgruppen für seine Kunden wieder zu öffnen, was US-User nach wie vor empört. Am Freitag wurde durch einen Bericht des "Wallstreet Journal" einer neuer Fall von Zensur bekannt: Schon wieder Deutschland, daran beteiligt die Staatsanwaltschaft Mannheim, sowie die Deutsche Telekom. Die Ex-Behörde hatte für ihre Kunden den Zugang zu einer kanadischen Website gesperrt, die der bekannte Neonazi Ernst Zündel unterhält, um "die Ehre des deutschen Volkes wiederherzustellen." KZs waren nur Straflager, Vergasungen hat es nie gegeben und an den Todesfällen waren die Allierten schuld - Aussagen wie diese sind durch das "First Amendment" in den USA geschützt, während sie in Deutschland und Österreich strafbar sind.
Gerade dies ist der US-Gemeinde nur sehr schwer zu vermitteln, die auf jeden Fall von staatlicher Zensur gleich allergisch reagiert und wie ersichtlich, ihren eigenen Methoden mehr vertraut. Frequente Meldungen, "please try later" weil der besagte "server very busy" ist, lassen ahnen, daß Herrn Zündels Posteinlauf auch am Wochenende kein geringer ist. In diesem Sinne wird diese abscheuliche Site natürlich nicht gelinkt; aber allen, die willens sind, Herrn Zuendels offenbaren Informationsmangel über den Holocaust rasch und reichlich zu korrigieren, erhalten die Netzadresse umgehend via Mail.
Mail: Erich Möchel