An Festen mangelt's nicht in diesen frühen Sommerzeiten, allorten prangen Sonderseiten, der Monat des internationalen Schwulen- und Lesbenstolzes steuert in dieser und den nächsten Wochen auf seine Höhepunkte zu.
Je nach Weltgegend etwas früher oder später, von Großbritannien, den USA, Kanada, Australien bis nach Aoteroa in Neuseeland, wird zu Tanzfesten der Unverfrorenheit geladen, sind Festivals angesagt, die vorzüglich unter dem Zeichen des rosa Dreiecks stehen; wie in der wirklichen Welt ist auch im Kyber-All das Lesbenlila deutlich unterrepräsentiert.
Nicht weit entfernt von den einschlägigen Filmfestspielen zu Austin, Texas, findet sich unter zahllosen Hyperlinks zu sündigen Seiten (die "Cyber- Studs" entpuppen sich etwa als muskulöse Burschen, die blaue Punkte statt Feigenblättern tragen) auch einer, der gerade zum Gegenteil führt.
Die "Beth El Binah Congregation" aus Dallas, die statt eines Kantors eine Kantorin hat, bietet neben einem "daily cyperspace Thora reading" und einem "schlep to the Virtual Jewish Community" als Mitglied im Weltkongreß der "Gay and Lesbian Hebrew Organizations" auch schwule Querverbindungen in jede Himmelsrichtung an. Eine davon führt, Wunder über Wunder, an die Linzer Uni, wo die örtliche Hochschülerschaft den Queers aus Österreich elektronischen Freiraum gewährt. Ob es in Deutschland etwa keine schwulen Webber und ob es tatsächlich homosexuelle Squaredance-Gruppen gibt - das sind die Fragen, denen am nächsten Montag nachgegangen wird.