Wer in der neuesten aller Welten vergangene sucht, dem weist das Web, daß neben dem herkömmlichen Bild der Antike ein weiteres existiert. So werden Chapman's Homer-Übertragungen in noblem Elizabethan English genauso zugänglich, wie die zwölf Bücher einer wüsten Odysia , die neben der Transkription in Lateinschrift (Greeklish) auch andere Zeichen von Bastardisierung zeigt: In gereimten Disticha von unflätigem gleichwohl hohem Witz, wird eine Tradition erneuert, mit der sich die griechischsprachige Intelligenz in Athen, Rom, Alexandria und Byzanz schon immer die Zeit vertrieben hat. Und wie die alten Bibliotheken neben Echtem zahllose Fälschungen und mißverstandene Satiren enthielten, lassen sich via Web nunmehr die Schwindelschriften eines Pseudo-Epikur studieren. Diesen versammelten Epochen der Textkorruption hält die Brown University ihr Ancient Manuscript Web entgegen, wo man neben einem Grundkurs in Textkritik tatsächlich aus sechs von halbblinden Schreibern verhunzten Abschriften online den Archetyp des Textes rekonstruieren kann. Die wahren Wunder aber stehen auf den Servern der Universitäten Michigan und Duke, die eine ganze Galaxie faksimilierter Papyri als gigitale Images umkreist!
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