Wenn es im Web spukt, geistern die Gespenster nicht irgendwie herum, sondern stehen in Reih und Glied: Die "Spooks" der CIA nicht eingerechnet, die seit Wochen auch über regierungsamtliche Hyperlinks nicht zu erreichen sind, listet das US-Verteidigungsministerium allein gut Zwanzig Agencies auf, die Nachrichten, Logistik und anderes zuliefern, was hinter dem parallel zum Fortschritt des Medienzeitalters opak werdenden Begriff "Sicherheit" steckt. Weil die "Spooks" selbst offenbar Mühe haben, den Überblick in ihrem militärisch-elektronischen Komplex nicht zu verlieren, schlossen sich die Militärs der ARPA (Advanced Research Projects Agency) mit der Regierungsstelle NSA (National Security Agency) und der Defense Intelligence Agency zur permanenten Online Gespensterkonferenz zusammen. Erklärte Ziele sind zum Beipiel, den "defense information warfare" zu verbessern, oder die Zirkulation von "off-the shelf products" besser zu kontrollieren, wie etwa Hochleistungsrechner, wofür auch die Regierung mit einem Coordination Office zuständig ist.
Wer in die Geisterzeitschrift Einblick nehmen will, braucht etwas Geduld, weil die Herausgeber des Journal of Electronic Defense vom Besucher allerhand Daten wissen wollen, bevor sie ihre zur Verfügung stellen: Ein Lexikon einschlägiger Akronyme, ungezeichnete Artikel von "informed members of the military electronics community" und nicht zuletzt eine spezielle Suchmaschine für deklassifizierte Information.
Soviele Spuk und kein Grusel? Ein wenig doch, immerhin haben diese Gespenster das Internet erfunden, das früher ARPAnet geheißen hat.