Feliks Dzerzinski hätte sich wohl nicht träumen lassen, daß er dem Klassenfeindes dereinst so dienen würde, nämlich der Öffentlichkeitsarbeit des US-Geheimdienstes National Security Agency. Im krypotologischen Museum der ehedem nicht einmal offiziell existenten NSA findet er sich neben antiken Kodiermaschinen und hochmodernem Rechengerät, was aussieht wie ein Stilleben aus Bidets, Toiletten und Schultafel ist ein Produktpräsentation des NSA-Labors für "Special Processing", wo man sich die geheimsten der Geheimchips selber brennt. Hier wird natürlich nicht verraten, wozu die NSA Superrechner wie den Cray XMP braucht, oder warum die Anlagen dieser Kommunikationsbehörde gern in der Nähe ziviler Satelliten-Downlinks angesiedelt sind, wie auch die Site des U.S. Army Corps of Engineers nur sehr begrenzt Geheimnisse verrät. Die "Email Etikette" - im Zweifelsfall trete die Anwendung von common sense in Kraft"- ist noch allgemein zugänglich, doch schon beim "Electronic Early Bird" müssen wir leider draußen bleiben, weil dieses Nachrichtensystem den Ingenieuren von USACE vorbehalten ist.
Der Secret Service des U.S. Treasury Department ist zwar vorrangig für den Schutz des Präsidenten zuständig, aber auch für Sicherheit im Digitalbereich, wie auch die Computer Crime Squad des FBI von Berufs wegen online ist. Alles zusammen ergibt dies eine Ansammlung von guten Gründen, daß die im Internet verbreitete Überwachungsparanoia vom Verfolgungswahn der digitalen Wirklichkeit bei weitem übertroffen wird. Im Fall des Bombenattentats von Oklahoma City gelang es etwa einer nicht näher bezeichneten Spezialabteilung, die Fragmente wochenalter Telefongespräche Timothy McVeighs auf dem Rechner einer Telefongesellschaft aufzuspüren. Glaubt wirklich jemand. daß die Überwachung von 8500 Newsgroups und WWW für diese Spezialisten eine Herausforderung ist?
The Department of the Treasury: U.S. Secret Service