Die großen Töne, die das Projekt von Anfang an begleiteten, sind geblieben, die Zahl der Gesellschafter - ein Rüstungskonzern (Matra-Hachette), drei Medienriesen (Springer, Pearson, Burda) - erfuhr bis zum offiziellen Start (15.12.) von "Europe Online" eine Verringerung. "Erleben Sie eine Revolution!" heißt es zwar auf den Seiten, die Burda nun allein gehören, doch weder der "absolute und umfassende Service" noch der "sorgfältig ausgewählte reiche Inhalt" erschließen sich dem potentiellen Kunden. Umfassend ist einzig das Registrierungsformular , das unbeantwortet im Kyberall verschwindet, wo die direkte Konkurrenz, Bertelsmann geheißen, ähnlich umtriebig ist: "Hiermit stoßen wir die Tür zur digitalen interaktiven Welt in Deutschland auf" wird da verkündet, "rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft." Dieser Posaunenstoß stammt allerdings vom 28. November und weder bei Bertelsmann noch auf der Site der KirchGroup weiß man Bescheid über die Einigung im sogenannten deutschen Decoderstreit, der zwischen diesen beiden Medienkonzerne um die künftige Norm des Digitalfernsehens ausgetragen ward. Gemein ist den Genannten weiters die generelle Absenz von Hyperlinks: Die Kirch-Gruppe hat nicht einmal die eigenen TV-Kanäle angebunden, während bei Bertelsmann wenigstens eine Verbindung zum Partner "America Online" steht. Dort fährt man eine andere Strategie, stellt die zu diesem Zweck erworbene "Web-Crawler"-Suchmaschine gratis zur Verfügung und ist mit einer Stiftung "Give Back to the Net" bemüht, wenigstens einen Anschein zu erwecken, dem Web zu geben, was des Webbes ist.