"Übrigens: mein Büro wird derzeit umgestaltet", sagt Wolfgang Schüssel und daß man ihn schon bald in seinem neuen Büro besuchen könne. Im nachhinein bemerkenswert ist, daß diesem Willen zur Umgestaltung schon vor dem Sommer Ausdruck verliehen ward und seitdem nicht viel geschehen ist. Desgleichen haben die Zeitläufte verhindert, daß die für den Parteitag geplante Website der SPÖ einer Umsetzung zugeführt wurde, während der seit der vergangenen Woche seinen Beitrag leisten kann. Mit einer "Leserbriefecke "zum Beispiel, in der es zu Themen wie "Sonstiges" und "Soziales" schon Wortmeldungen gibt, Rubriken wie "Medien" und "Informationsgesellschaft" sind noch leer.
Sehr im Unterschied zu den Parteien, die mit dem Medium offenbar nichts rechtes anzufangen wissen, sind die Sozialpartner damit komplett im Web, daß Wahlkampf ist, merkt man dort freilich kaum. Die Bundeswirtschaftkammer kämpft immer noch gegen " Bürokratismus " allgemein, die Industriellenvereinigung wartet zum Status Quo der Politik immerhin mit einer General-Philippika gegen diesen auf, wobei der Titel "Momente letzter Spannung" auch etwas übertrieben ist. Kurzum: Bevor der rechte Zeigefinger endgültig eingeschlafen ist, klicke er auf das "Austrian Political Stock Market " Experiment, eine Koproduktion der TU Wien mit der Universität Iowa. Voraussetzungen zur Teilnahme sind telnet-taugliche Software und etwas echtes Geld: Auch wenn der Marktwert der Parteien sich über keinerlei reale Substanz sondern nur über die Summe der verfügbaren Informationen definiert, so sind die Spielregeln nicht aus der Politik, sondern vom Fließhandel entlehnt.
Mail:Erich Möchel